LKW verkaufen: So klappt der rechtssichere Verkauf ohne böse Überraschungen

Den eigenen LKW zu verkaufen klingt im ersten Moment simpel – Anzeige aufgeben, Käufer finden, Schlüssel übergeben, fertig. Doch ganz so einfach ist es leider nicht. Beim Verkauf von Nutzfahrzeugen gibt es viel zu beachten. So vermeiden Sie Ärger, Kosten oder rechtliche Probleme. In diesem Beitrag geht’s um genau das: Wie Sie Ihren LKW sicher und korrekt verkaufen, worauf es beim Vertrag wirklich ankommt – und welche Unterlagen Sie besser griffbereit haben sollten.

Gabriel Böhm

Gabriel Böhm ist Director Strategy & Operations bei truckoo, der digitalen Plattform, die den Handel mit Nutzfahrzeugen in Europa neu definiert. Mit Leidenschaft für Innovation und Effizienz gestaltet er die strategische Ausrichtung und treibt operative Exzellenz voran, um Verkäufer und Käufer smarter, schneller und transparenter zu verbinden.

Ein LKW ist keine Schubkarre – warum Vorbereitung alles ist

Wer einen gebrauchten LKW verkaufen will, muss mehr tun als bei einem Privatwagen. Käufer, ob gewerblich oder privat, erwarten klare Angaben zum Zustand. Eine lose Beschreibung wie „läuft gut“ reicht da nicht.

Am besten machen Sie sich eine Liste:

Ist der LKW noch zugelassen?
Wann war der letzte TÜV?
Gibt es bekannte Mängel – Bremsen, Elektrik, Hydraulik?
Wie sieht’s mit der Wartungshistorie aus?

Je genauer Sie antworten können, desto weniger Rückfragen – und desto schneller klappt der LKW-Verkauf.

Kaufvertrag: Ihr Schutzschild beim Verkauf

Ohne schriftlichen Vertrag keinen LKW verkaufen – das sollte selbstverständlich sein. Trotzdem passiert es immer wieder. Dabei ist ein solider Kaufvertrag das A und O für einen rechtssicheren Verkauf.

Was unbedingt rein muss:

Exakte Fahrzeugdaten (inkl. Fahrgestellnummer)
Beschreibung des Zustands (inkl. Mängel)
Genaue Preisangabe
Regelung zur Gewährleistung (idealerweise: „wie besichtigt, unter Ausschluss…“)
Datum und Uhrzeit der Übergabe

Tipp: Beim Verkauf ins Ausland kann es sinnvoll sein, zusätzlich eine englische Version bereitzuhalten – je nach Käuferland.

Übergabe: Sauber dokumentieren, sauber abschließen

Beim LKW verkaufen geht es nicht nur um Geld. Die Übergabe ist ein kritischer Moment. Sorgen Sie dafür, dass alles dokumentiert wird – von der Schlüsselübergabe bis zu den Papieren. Machen Sie Fotos, notieren Sie Kilometerstand und Zustand bei Übergabe.

Was Sie übergeben sollten:

Zulassungsbescheinigung Teil I und II
TÜV- oder DEKRA-Berichte
Service- und Wartungsheft (wenn vorhanden)
Rechnung oder Quittung, je nach Käufer
Kennzeichen (falls nicht abgemeldet)

Übrigens: Den LKW vorher abmelden ist oft die bessere Wahl. So vermeiden Sie Ärger mit Verkehrsverstößen nach dem Verkauf.

Gewerblich verkaufen? Dann gelten andere Spielregeln

Wenn Sie regelmäßig oder als Unternehmer LKWs verkaufen, gelten andere Maßstäbe. Stichworte: Gewährleistung, Steuer, Rechnungsstellung. Achten Sie auf:

Korrekte Ausweisung der Umsatzsteuer
Gewerbliche Haftung
Exportregelungen bei Verkäufen ins EU-Ausland oder Drittländer

Gerade beim gewerblichen LKW-Verkauf ist es ratsam, sich rechtlich beraten zu lassen – etwa durch einen Fachanwalt oder Steuerberater.

Häufige Fehler beim LKW-Verkauf – und wie man sie vermeidet

Mängel verschweigen – rächt sich fast immer.
Verkauf ohne Vertrag – im Schadensfall problematisch.
Keine klare Preisabsprache – sorgt für Missverständnisse.
Unklare Angaben zur Mehrwertsteuer – gerade bei Firmen ein häufiger Stolperstein.
Keine Übergabedokumentation – schwer nachzuweisen, wer was wann übergeben hat.

Fazit: LKW verkaufen mit Köpfchen – und ohne Risiko

Ob Spedition, Bauunternehmen oder Fuhrparkleiter – wer einen alten LKW verkaufen oder ein Fahrzeug aus der Flotte abgeben möchte, sollte vorbereitet sein. Ein rechtssicherer Ablauf spart Nerven, Zeit und im Zweifel Geld.

Kurz gesagt: Alles sauber dokumentieren, ehrlich bleiben, Vertrag nicht vergessen – dann klappt’s auch mit dem Käufer.

👉 Noch mehr praktische Infos, Vorlagen für den Kaufvertrag und Checklisten zum LKW-Verkauf gibt es hier – oder direkt bei Ihrer IHK oder dem Fachanwalt.

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